Marcel Beyer über öffentliche Reden, über Sprache als Werkzeug und über eine Kohlmeise auf seinem Balkon
„Vielleicht ist eine Sprache, wie wir Menschen sie verwenden, nur eine Krücke“, sagt Marcel Beyer. Für den Schriftsteller, Lyriker und Essayisten ist Kommunikation mehr als nur ein Austausch von Informationen. So wird in den Büchern und Texten des vielfach preisgekrönten Autors die Sprache zu einem Werkzeug, das über sich selbst hinausweist. Das gelingt ihm zum einen im Austausch mit anderen Kunstformen. Zum anderen bewegt er sich in seinen Texten abseits von ausgetretenen Pfaden und unterläuft gerne vorgefestigte Normen. Seit 1996 lebt Marcel Beyer, der ursprünglich aus dem Rheinland kommt, in Dresden. Allen politischen Entwicklungen zum Trotz will er von dort nicht wegziehen – und solidarisiert sich mit den Vielen in seinem Umfeld, die sich für eine weltoffene und freiheitliche Gesellschaftsordnung einsetzen.