Daniel Sponsel über das Wesen des Dokumentarfilms, Verteilungskämpfe und künstlerische Freiräume
„Niemand käme auf die Idee, 600 Millionen Euro für die Filmbranche zu fordern“, sagt Daniel Sponsel. Der Chef des Münchner Dokumentarfilm-Festivals DOK.fest spielt damit auf die hohen Beträge an, die ein kulturelles Prestigeprojekt wie das Humboldt Forum an öffentlichen Geldern verschlingt. Während sich hochkulturelle Institutionen wie Museen oder Opernhäuser auf die Unterstützung des Staats, der Länder und der Gemeinden verlassen können, werde vom Kino erwartet, dass es wie ein Wirtschaftsbetrieb funktioniert. Dass das in einem drastischen Missverhältnis zur tatsächlichen Bedeutung der Filmbranche steht, beweist Daniel Sponsel mit seinem DOK.fest, das in seiner diesjährigen Ausgabe 56.000 Zuschauer erreichte.