Ann-Christine Woehrl über Ausgrenzung, Porträt-Fotografie und das universelle Bedürfnis nach Zugehörigkeit
„Berührung ist für mich eine ganz essenzielle Voraussetzung, dass etwas bewegt werden kann“, sagt Ann-Christine Woehrl. Und berührend sind die Porträts der Fotografin: oft zeigen sie Menschen am Rande der Gesellschaft. Dabei widmet Ann-Christine Woehrl ihre Kunst zunehmend stigmatisierten Frauen und gibt ihnen mit den Fotografien ihre Sichtbarkeit und damit ein Stück ihrer Würde zurück. Mit großem Einfühlungsvermögen zeigt sie ehemalige Farc-Rebellinnen in Kolumbien oder durch Säureanschläge entstellte Frauen aus Indien, Pakistan und Uganda. Zuletzt in ihrer Arbeit „Witches in Exile“: darin porträtiert sie als Hexen verfolgte Frauen unter anderem im Norden Ghanas und setzt sich für ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft ein.